Schwestern Christophora und Xaveria

Schwester Xaveria wurde am 28. Mai 1925 als Maria Ostermann (gen. Käuers) in Bödexen geboren. Gestorben ist sie am 19. März 2010 in Thülen (heute Stadt Brilon). Ihre leibliche und Ordensschwester Christophora wurde auch in Bödexen geboren, und zwar am 6. Juni 1926. Sie erhielt den Namen Margarete. Gestorben ist sie am 2. Juni 2010 ebenfalls in Thülen.

Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete Maria zunächst in der elterlichen Landwirtschaft mit und besuchte zur hauswirtschaftlichen Ausbildung ein Jahr die Hauswirtschaftliche Schule des Hauses Nazareth in Höxter.

Am 2. Oktober 1948 trat sie als Postulantin in die Kongregation Schwestern der Christlichen Liebe ein. Am 30. April 1949 wurde sie ins Noviziat aufgenommen. Am 30. April 1951 legte sie ihre ersten zeitlichen Gelübde ab und am 21. Januar 1957 die ewige Profess.

1951/52 besuchte sie die Wirtschafterinnenschule im Haus Nazareth Höxter und blieb anschließend dort in der Paulinenschule zur Mitarbeit in der hauswirtschaftlichen Ausbildung. Von 1966 bis 1992 gab sie praktischen Hauswirtschaftsunterricht in der Lehrküche der Marienschule Brilon. Über die Vermittlung der notwendigen Fachkenntnisse hinaus wusste sie stets die Schülerinnen auch sonst für ihr weiteres Leben in Beruf und Familie vorzubereiten. Nach ihrem altersbedingten Ausscheiden aus der Schule setzte sie sich noch gern in der Großküche des Sankt-Josef-Hauses in Thülen ein.

Schwester Christophora arbeitete nach dem Abschluss der Volksschule zunächst 18 Monate als Helferin im Kindergarten. Im April 1942 begann Margarete eine Ausbildung im Damenschneiderhandwerk. Danach arbeitete sie drei Jahre als Gesellin, bevor sie sich selbstständig machte. Im Alter von 25 Jahren trat sie in die Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe ein. 1951 begann ihre Ordensausbildung als Postulantin. Am 30. April 1952 wurde sie ins Noviziat aufgenommen und legte am 30. April 1954 ihre ersten zeitlichen Gelübde ab, am 24. September 1959 die ewige Profess.

Schon während des Noviziats musste sie ihre Tätigkeit im Nähzimmer aufgeben, weil sich plötzlich ein unerklärliches Augenleiden einstellte. Nach einem Krankenhaus- und späteren Erholungsaufenthalt konnten die Ärzte nur feststellen: „Wir können die Krankheit wohl erkennen, heilen können wir sie nicht.“ Die Diagnose lautete: Multiple Sklerose. Ihr Zustand verschlechterte sich zusehens und die Lähmung erfasste schließlich den ganzen Körper. Es war der 14. Mai 1955, einen Tag vor Christi Himmelfahrt, als sie plötzlich nach langem, intensiven Gebet mit Nachdruck verkündete: „Ich stehe jetzt auf!“ Gesagt, getan. Ein Wunder? Sie selbst ist der Antwort auf diese Frage immer ausgewichen. Fest geglaubt hat sie aber, dass hier Gottes Gnade in einem leidenden Menschen zeichenhaft gewirkt hat und dass dabei die Anrufung der Ordensgründerin Pauline von Mallinckrodt auf wunderbare Weise geholfen hat.  

1959 legte Schwester Christophora ihre Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk ab. Bis 1974 oblag ihr die Leitung der Näharbeiten im Mutterhaus in Paderborn. Anschließend leitete sie noch 21 Jahre die Stickerei des Blindenhauses, bis dieses 1995 geschlossen wurde.