09.04.2018

Ein Berg wird aus dem Weg geräumt

„Hangsicherungsarbeiten an der L946 bei Höxter-Bödexen“ heißt das Projekt von StraßenNRW Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift in Meschede. Ausführendes Tiefbauunternehmen ist die Gesellschaft für Verkehrswegebau GmbH aus Warburg.

Forstarbeiter schälten innerhalb von ein paar Tage einen Berg aus der Landschaft heraus. Nackt lag er da und löste Fragen nach der Vergangenheit des ehemaligen Steinbruchs aus. Doch die bleibt wohl im Dunklen der Geschichte.

Für Anton Seel war der Steinbruch kein Abenteuerspielplatz: „Ich musste schon als Kind Steine kloppen“, ist seine Antwort auf die Frage, was er denn noch vom Steinbruch weiß. „Frag den Hubert, der weiß mehr.“ Leider nein. Denn der Steinbruch war wohl nie für die Familie Seel eine Goldgrube. Es wird auch nie eine werden, denn nach Beendigung der massenhaften Erdbewegungen wird das dann terrassierte Gelände bepflanzt und muss nach drei Jahren wieder selbst in Pflege genommen werden. Bleibt zu hoffen, dass die „Hangsicherung“ für den Grundeigentümer kein Danaergeschenk ist. Die Verkehrssicherungspflicht ist schließlich eine schwere Bürde.

Berge versetzen ist heute zwar mit Bagger, Radlader, Muldenkipper usw. weniger kraftaufwändig, trotzdem letztendlich nur begrenzt machbar.

Nicht nur im Steinbruch war das Arbeiten mühselig. Emil Bier erinnert sich: „Mein Schwiegervater (Karl Überdick/Allors) hat erzählt, dass er nach dem Krieg für den damaligen Straßenwärter Karl Schröder (Bricken) Steine aus Seels Steinbruch für die Reparaturen der Straße zwischen Albaxen und Fürstenau gefahren hat. 50 Pfennige bekam er für die Fuhre mit Pferd und Wagen – einschließlich Auf- und Abladen!“

Da sind die 300.000 Euro für das Projekt „Hangsicherung bei Höxter-Bödexen“ eingeplanten Landesmittel doch eine ganz andere Größenordnung.

Die Bagger in Aktion: