13.06.2022

Wer von der Straße „Zum Schöttelbruch“ her die Treppe an der alten Sankt-Anna-Kirche hochsteigt, sieht rechts unter dem Handlauf einen großen Bruchstein mit ein paar Buchstaben und Zahlen. „Anno 1848“ haben die Maurer seinerzeit eingehauen und damit dokumentiert, wann die Mauer längs der Nord-Ost-Seite des ehemaligen Friedhofs errichtet wurde.

Damit lag wohl die Kirche für den Betrachter nur noch von der Südseite her gesehen auf einem Hügel. Die am südlichen Rande vorbeilaufende „Dorfstraße“ (oder was man damals für eine solche hielt) wurde offensichtlich erst 1891 durch eine Bruchsteinmauer vom Kirchengrundstück abgegrenzt.

Diese Entdeckung hat kürzlich Dietmar Warnecke gemacht, der seit dem Abgang von Udo Buch Josef Pollmeier bei der Pflege der Außenanlagen der alten Kirche tatkräftig unterstützt. Als er mit der Rosenschere vor der Mauer unterwegs war, um diese wieder optisch stärker ins Blickfeld zu rücken, entdeckte er auch hier einen großen Bruchstein mit einer Jahreszahl: 1891 haben die Maurer eingeschlagen.

Demnach wurde dieser Teil der Umfassungsmauer erst zu diesem Zeitpunkt errichtet. Die Hügellage der Kirche ist somit erst seit 1891 verschwunden, zumal das Gelände rund um die Kirche nun ein Plateau bildete.

Die schon fast repräsentativ zu nennende Treppe gibt es also wohl auch erst seit 1891. Die Eingänge zur Kirche liegen ja schließlich an dem entgegengesetzten Querschiff.

Fotos: G. Warnecke und G. W. Hundacker

G.W.H.