07.09.2018

2005 macht sich ein deutscher Architekt auf, um mit dem Verein „Lumière-Cameroun“ Frauen im Herzen Afrikas zu unterstützen. In diesem Jahr ist Klaus Rathgeber wieder nach Deutschland zurück gekommen. Er berichtet, warum er nach Kamerun ging, wie Lumière-Cameroun entstand und sich entwickelt hat und warum er jetzt wieder zurück ist.

Nomen est omen: Klaus Rathgeber. Ratgeber wollte er zukünftig sein, Initiator und Unterstützer. Der erfolgreiche Aschaffenburger Architekt und praktizierende Christ hatte einen schweren Schicksalsschlag verarbeitet und suchte eine neue Herausforderung. In Afrika, in Kamerun – dort, wo zwischen 1884 und 1916 das Deutsche Reich seine blutigen Spuren hinterlassen hat. Nicht Kolonist, sondern unaufdringlicher Ratgeber wollte er den Menschen, besonders den Frauen sein.

Frauen tragen in diesem Land die Lasten des täglichen Lebens. Sie arbeiten 50 % mehr als Männer. Das hat nicht nur mit dem Frauenbild der muslimisch geprägten Gesellschaft zu tun, aber auch. Das christliche Menschenbild, in dem alle Menschen gleich sind, ist ihr fremd, Emanzipation kein aktuelles Thema. Die brachiale Kolonialmacht Deutsches Reich war seinerzeit bestimmt kein leuchtendes Vorbild.

Nun 100 Jahre später sieht die Welt auch in Afrika völlig anders aus. Die Welt der Frauen ist aufgebrochen. Sie streben nach Bildung, nach einer neuen Stellung in der Gesellschaft.

Hier setzt Klaus Rathgeber mit seinem deutsch-kamerunischen Projekt „Lumière Cameroun“ an. Licht sein, Licht bringen ist seine Mission. Daran versuchen ihn seit ein paar Jahren Terrorgruppen mit Gewalt zu hindern. Deshalb hat er Afrika als ständigen Wohnsitz wieder verlassen und arbeitet von Deutschland aus. Die Brücke Deutschland-Kamerun steht und genau in diese Richtung soll die Hilfe in die Region nahe der Sahelzone gehen. So kann der Druck zur Migration auf Sicht gesehen drastisch vermindert werden und den Menschen in ihrem eigenen Land eine Perspektive eröffnet werden.

Wie das gehen soll, auch wenn es nur eine Initiative von vielen ist, wird Klaus Rathgeber mit seiner afrikanischen Ehefrau Marguerite am 23. September 2018 um 14 Uhr in einem Vortrag mit Video-Einspielungen in der ehemaligen St.-Anna-Kirche in Höxter-Bödexen vorstellen. Ein kleiner Markt mit afrikanischen Produkten und eine Kaffeetafel werden die Begegnung mit einem faszinierenden Menschen ergänzen.

G.W.H

Klaus und Marguerite Rathgeber bringen auch einen kleinen Afrika-Markt mit. Lederwaren, Stofftiere, Bilder usw. direkt aus Kamerun können besichtigt und erworben werden.

 

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