12.12.2018

Krippenfiguren stehen die meiste Zeit ihres Lebens nicht auf einer Bühne, sondern verbringen sie irgendwo im Regal, Schrank oder Pappkarton eines Pfarrhauses. „In diesem Jahr bauen wir wieder die alte Krippe auf“, sagt die Küsterin Annegret Quest der Sankt-Anna-Kirche Bödexen und freut sich schon auf Heiligabend. Noch stehen die restaurierten Figuren im Schrank, dann werden sie wieder ins Rampenlicht gerückt, die Heilige Familie, Ochs und Esel, die Hirten mit ihren Schafen und später auch noch die Heiligen Drei Könige.

Fotos: Annegret Quest

Krippen sind die figürliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Ursprünglich war nur das Jesuskind (nach dem Lukas-Evangelium in einer Futterkrippe liegend) mit den zwei Tieren Ochs und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter hinzu, der hl. Josef sogar noch später. „Da sind noch mehr“, sagt der Pömsener Pfarrer Edgar Zoor und hat sich weitere Figuren schaffen lassen.*)  

Nicht diese, aber viele andere gibt es an anderer Stelle zu sehen:

Das Museum im Hütteschen Haus in Höxter zeigt auch dieses Jahr wieder eine stimmungsvolle Weihnachtsausstellung. Diesmal dreht sich auf 120 qm alles um Krippen. Fast einhundert Krippen und –figuren-Gruppen zeigen die ganze Vielfalt der Krippenproduktion und Präsentation in den letzten 120 Jahren. Schwerpunkte sind dieses Mal Krippenlandschaften und selbstgemachte Krippen. Aber natürlich finden sich auch große und kleine, gekaufte und selbstgemachte, mit vielen oder wenigen Figuren ausgestattete Krippen wieder darunter. Dabei sind auch einige Unikate wie eine Barbiepuppen-Krippe mit mehr als 50 Figuren und Tieren und die vielfigurige Krippe einer Nonne und ihrer Schwesternschülerinnen aus dem Elsass. Alle Materialien von Holz über Gips, Mischmassen, Stoff, Wachs und viele mehr sind darunter. Auch einige exotische Krippen – unter anderem aus Mexiko wie die berühmten Tonala-Krippen und den Philippinen – sind zu bestaunen. Geöffnet ist die Krippenausstellung bis zum 30. Dezember 2018 mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr. Jeden Sonntag um 15 Uhr findet eine öffentliche Führung statt.

*) Nachzulesen im Büchlein „Da sind noch mehr“, Edgar Zoor/Marie Benedicte Schildkamp, Bonifatius-Verlag, 2018, 7,90 Euro

Fotos: Museum im Hütteschen Haus/C. Wodarz (3)

G.W.H.