24.09.2018

… so schloß der Architekt Klaus Rathgeber seinen Vortrag über die Arbeit in Kamerun.

Den ein oder anderen Besucher im historischen Kirchengebäude in Bödexen konnte das Ehepaar Marguerite und Klaus Rathgeber mit Fakten aus dem Verein Lumière Cameroun verblüffen.

In einem spannenden Bild- und Videovortrag berichteten die beiden von ihrer Arbeit in Kamerun, von den in der Sahelzone lebenden und durchaus benachteiligten Menschen, die täglich um Wasser und ausreichende Nahrung kämpfen müssen. Überwiegend tragen die Frauen alle Lasten des Alltags. Sie sind zu 100% für die Familie zuständig, holen das Wasser zu Fuß aus weit entfernten Brunnen, kümmern sich ums Vieh und bestellen die Felder.
Klaus Rathgeber hat es sich zusammen mit seinem Team seit 2005 zur Aufgabe gemacht, den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Der erste und wichtigste Schritt liegt darin, den Landfrauen erst einmal Lesen und Schreiben beizubringen. Danach gibt es verschiedene Projekte, um den nun selbstbewussteren Schülerinnen auch eine Existenz zu verschaffen, mit der sie ganz allein in der Lage sind, für die Familie eine wirtschaftlich bessere Situation zu erarbeiten. Manche lernen das Schneiderhandwerk und bekommen mittels eines Mikro-Kredits eine Nähmaschine. Andere erlernen die Tierzucht und die zugehörige gesundheitliche Versorgung, damit die Hühner, Schafe und Ziegen auch langfristigen Ertrag bringen. Wieder andere werden geschult, um selbst Seife herzustellen, die nicht nur für den Eigenbedarf ist, sondern auch verkauft wird.

Was die Frauen in Eigenregie nicht leisten können, aber trotzdem ein lebensnotwendiger Bedarf ist, wird von der Familie Rathgeber und Lumière Cameroun ergänzt. Ganz wichtig ist das Bohren von Brunnen, um den Dörfern sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen. Eindrucksvolle Videos zeigten den Besuchern, wie solch ein Brunnenprojekt realisiert wird.

Für alle diese Aktivitäten ist der Verein auf externe Gelder angewiesen, die nur recht selten von den großen Organisationen auch an eine relativ kleine Institution weiter gegeben werden. Deshalb sind beide immer aktiv (am Sonntag mit ihrer Freundin und Dolmetscherin Esther) unterwegs, um Menschen zum Helfen zu begeistern. Sie verkaufen in Kamerun gefertigte Produkte und sammeln Spenden für ihr „Lebenswerk“. Wie engagiert beide sind, konnten die Bödexer und einige Gäste im Vortrag erleben. Man merkt ihnen an, dass sie beide bereit sind, für ihre Brüder und Schwestern zu kämpfen. Apropos Brüder und Schwestern – besonders gefreut hat sich der Förderverein über Besuch aus Uslar und Höxter. Ein Besuch mit kamerunischen Wurzeln, der inzwischen hier bei uns in Deutschland integriert ist.

Stefan Berens als Vorsitzender des Fördervereins konnte am Ende den drei aus Aschaffenburg eine Spende in Höhe von ca. 800 € mit auf den Weg geben. Es ist der Erlös aus dem Afrikamarkt und aus der Bewirtung der Gäste mit Kaffee und Kuchen sowie kalten Getränken, die allesamt von Mitgliedern des Fördervereins gestiftet wurden. Im kommenden Dezember reisen die beiden wieder nach Kamerun, um für 2 Monate dort an der Basis aktiv zu sein. Das Geld nehmen sie mit, es kommt auf direktem Wege und ohne Verwaltungsaufwand den Menschen zugute.

Der Dank von Marguerite und Klaus gilt allen Helfern und Spendern. Sie würden gern wieder kommen mit mehr spannenden Geschichten aus Afrika und mit „neu gewonnenen Freunden“ bei Kaffee und Kuchen diskutieren. Ein erster Schritt ist bereits getan. Ihre Afrika-Produkte (den gesamten Markt) haben sie hier gelassen. Auf unserem Weihnachtsmarkt werden die Produkte zum Kauf angeboten.

Wer noch mehr über das Projekt wissen oder sogar etwas spenden will findet hier weitere Informationen im Internet: www.lumiere-comeroun.org

EW