12.03.2019

Trotz wechselnder Vorstände und Dirigenten ist das Festival der Blasmusik auch nach 20 Jahren ein musikalisches Ereignis im Weserbergland und in vielerlei Hinsicht eine unglaubliche Geschichte. So stellt es sich jedenfalls für den Außenstehenden dar. Gut aufeinander abgestimmte Programmbeiträge, Freiraum für eigene originelle Einlagen, kameradschaftliches Auftreten, neidloses Anerkennen von Stärken und Schwächen sowie ein perfekt organisierter Kartenverkauf sogar über die Landesgrenze hinaus.     

Das Weserberland-Orchester Bödexen ist und bleibt zwar der kleinste Klangkörper, hat aber keine Mühe, auch vorn in der Startreihe bereits einen Höhepunkt des Festivals zu erreichen.

Dirigent Burkhard Kluge ist beim Festival der einzige Stabführer, der schon beim Start mit dabei war. Kluge – nomen est omen – versteht es bemerkenswert, jedes Jahr mit seinen Musikern ein Programm zu erarbeiten, das dem Leistungsvermögen passgenau entspricht und somit das Publikum immer wieder begeistert. Dass das in 20 Jahren mal mehr, mal weniger gelingt, ist nur allzu verständlich. In diesem Jahr war es jedenfalls brillant.  

Nach der Lücke, die der plötzliche Tod des genialen Schlagzeugers Markus Überdick hinterlassen hat, ist das Register der Schlagzeuger des Weserbergland-Orchesters mit Holger Krois, Leonard Überdick, Sascha Warneke, Lukas Quest und Jonah Koß jetzt wieder hervorragend besetzt. Beweis: Das furiose Solo des Registers Schlagzeug im Konzertstück „It’s not unusual“. Spätestens jetzt bekam mancher Zuhörer eine Gänsehaut.

Man mag es mögen, oder auch nicht: Emotionaler Höhepunkt für Musiker und das überwiegend ältere Publikum ist das Finale nach dem Finale mit den beiden Klassikern der Marschmusik „Alte Kameraden“ und der „Radetzkymarsch“. Noch einmal Gänsehaut!

G.W. H.